Berlin: Verlag von Julius Springer, 1929. — XXVI + 620 S.
Die Zeit des unbedenklichen Wirtschaftens mit den Energiequellen und Stofflagern, die uns die Natur zur Verfügung gestellt hat, wird wahrscheinlich schon für unsere Kinder nur noch die Bedeutung einer vergangenen Wirtschaftsepoche haben. Daß die Optimisten recht behalten, die auf die Erschließung ungeahnter neuer Wege zur Energiegewinnung und Stoffumwandlung hoffen, wollen wir wünschen; als vorsichtige Wirte stehen wir aber vor der Aufgabe, uns heute auf lange Sicht mit den vorhandenen Mitteln einzurichten: mit unserem Einkommen, bestehend aus den unveranderlich fließenden Energiequellen, vor allem den Wasserkräften, und mit unserem Vermögen, den Kohle- und Öllagem und den hochwertigen Rohprodukten. Kostbare Rohstoffe kann man, wir haben es erfahren, für fast jeden Verwendungszweck durch ein als Rohstoff mehr oder weniger wertloses Material ersetzen; Energie ist unersetzbar. Arbeitsfähige Energie ist absolutes Gut, ist absoluter volkswirtschaftlicher Reichtum; sie vermag nicht nur unsere Lasten zu heben, unsere mechanischen Arbeiten zu verrichten, unsere Fahrzeuge zu bewegen, sie schafft uns auch aus wertloser, überall vorhandener Substanz begehrteste Edelstoffe und höchstwertige Verbindungen. Der potentielle Reichtum eines Landes, die landwirtschaftlichen Produktionsmöglichkeiten in gewissem Sinne eingeschlossen, hängt heute fast ausschließlich von der ihm zur Verfiigung stehen den freien, arbeitsfähigen Energie ab. Denken wir uns diesen ganzen potentiellen Reichtum erschlossen, alle Wasserkräfte ausgebaut, die Kohlen- und Öllager in einem vernünftigen Tempo ausgewertet.
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EinleitungEntwicklung und Aufgabe der Thermodynamik.
Gliederung des Stoffes.
Allgemeine ThermodynamikGrundfeststellungen und Definitionen der äußeren Thermodynamik.
Die beiden Hauptsätze der äußeren Thermodynamik.
Irreversible Vorgänge und thermisches Gleichgewicht.
Die thermodynamische Bilanz der Kreisprozesse zwischen zwei Temperaturen; die absolute Temperaturskala.
Thermodynamische Kreisprozesse zwischen beliebigen Temperaturen.
Der Energie-und Entropiesatz für thermische Gleichgewichtssysteme.
Irreversibilitätsmaß und innere Gleichgewichtsbedingungen.
Die Arbeits- und Wärmekoeffizienten und die Differentialbeziehungen der Seite Thermodynamik.
Physikalische Thermodynamik. Homogene KörperDas ideale Gas.
Mischungen idealer Gase.
Nichtideale Gase.
Kondensierte Stoffe.
Ubergang zu anderen unabhängigen Variabeln: Druck und Temperatur.
Der Joule-Thomson-Effekt.
Inhomogene SystemeSysteme mit Oberflächenkräften.
Systeme mit elektrischen Arbeitskoordinaten.
Elektrokapillare Erscheinungen.
Die thermodynamischen FunktionenDie Freie Energie und das Gibbssche thermodynamische Potential.
Chemische Thermodynamik. Anwendung der Thermodynamik auf chemische ReaktionenAnwendbarkeit der Thermodynamik. Fragestellungen.
Der chemische Zustand und seine Charakterisierun.
Chemische Reaktionen und ihre Laufzahlen.
Thermodynamik chemischer Reaktionen.
Chemische Wärmetönungen und charakteristische Funktionen.
Standardwerte chemischer Arbeits-und Wärmeeffekte.
Gleichgewichtsbedingungen und PhasenregelDie Bedingungen des ungehemmten Gleichgewichts.
Die Phasenregel.
Anwendungen der Phasenregel.
Theoretische und praktische Methoden zum Aufbau von Reaktionseffekten aus thermodynamischen DatenThermodynamik der Einzelphasen auf Grund theoretischer Bezugszustände.
Praktisches Verfahren beim Aufbau von Reaktionseffekten.
Gesetzmäßigkeiten für spezielle Zustände und VeränderungenGrenzgesetze für T = O. Das Nernstsche Theorem.
Chemische Gesetzmäßigkeiten idealer Gase.
Nichtideale Gase; Gasmischungen.
Verdünnte Lösungen.
Chemische Affinitäten und Gleichgewichtsbedingungen, dargestellt durch meßbare thermodynamische GrößenAggregatzustände und reine Stoff.
Gasmischungen.
Gasmischungen und reine Stoff.
Näherungsrechnungen auf Grund des Nernstschen Theorems.
Lösungsvorgänge I. (Grenzfälle und Anschließendes).
Allgemeinere u-Theorie der binären Mischphasen.
Lösungsvorgänge II.
Wechselwirkung gelöster Stoffe.
Gleichgewichtsbedingungen höherer Ordnung und PhasenstabilitätDie allgemeinen Gesetzmäßigkeiten.
Phasenstabilität in Einstoffsystemen.
Phasenstabilitat in Mehrstoffsystemen.
Das Le Chatelier-Braunsche Prinzip.
Veränderungen bei währendem GleichgewichtAllgemeine KennzeIchnung der Veninderungen bei währendem Gleichgewicht.
Veränderungen bei währendem Gleichgewicht in Einstoffsystemen.
Veränderungen bei währendem Gleichgewicht in Mehrstoffsystemen.
Beispiele zur Anwendung der chemischen ThermodynamikReaktionen zwischen reinen Phasen.
Einstoffsysteme. Die Tripelpunkte des Wassers.
Berechnung der Standard-Bildungsarbeiten und -wärmen von Eis und Wasserdampf aus denen des flüssigen Wassers
Berechnung der Chemischen Konstante des Wasserdampfes.
Mehrstoffsysteme. Die Reaktion Pb + 2AgCl —> PbCl
2 + 2Ag.
Die Reaktionen [Chinhydron + H
2 —> 2 Hydrochinon] und [2 Chinon + H
2 —> Chinhydron]
Die thermische Dissoziation des Calciumcarbonats.
Reaktionen mit Gasgemischen. Die Wasserbildung aus den Elementen.
Die Bildung von Stickoxyd aus Luft.
Die Ammoniaksynthese aus den Elementen.
Die Verbrennung der Kohle.
Maximale Verbreunungstemperaturen.
Reaktionen mit Lösungen. Benzol-Naphthalin-Gemische.
Wässerige Mannit-und Rohrzuckerlösungen.
Verteilung von Benzoesäure zwischen Wasser und Benzol.
Wässerige Essigsäure-Natriumacetat-Lösungen.
Beeinflussung der Hydrolyse von Salzen dreiwertiger Basen durch Zugabe von Neutralsalzen.
Aktivität wässeriger HCl-Lösungen.
Der Bleiakkumulator.
Namenverzeichnis
Sachverzeichnis
Übersicht der wichtigeren Bezeichnungen